Abgesagt: #PB20 "Mindset Begabung"
Fachtagung von Bildung & Begabung am 4. Juni 2020
Termin für nächste Tagung: 27. April 2021

Bereits erfolgte und bestätigte Anmeldungen mit den jeweils gebuchten Vorträgen und Praxisforen bleiben zunächst gültig. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir bei den registrierten Teilnehmenden konkret abfragen, ob sie an der nächsten Tagung teilnehmen möchten. Auch bereits erfolgte Anmeldungen für die Warteliste bleiben gültig. Sollten Plätze frei werden (s.o.), melden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt bei den entsprechenden Interessenten.
Die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen, die an unseren Programmen teilnehmen und für Bildung & Begabung haupt- oder ehrenamtlich arbeiten, hat für uns höchste Priorität. Maßgeblich für unser Handeln sind daher wissenschaftliche Expertisen und die Vereinbarung vom 16. März zwischen der Bundesregierung und den Regierungschefs der Bundesländer zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland.
Die Entscheidung, die Tagung abzusagen, haben wir schweren Herzens getroffen, zumal die Veranstaltung auf enorm großes Interesse gestoßen ist.
Bleiben Sie gesund!
04.06.2020, Maternushaus, Köln
Wenn wir über Bildungserfolg, Chancengerechtigkeit oder individuelle Förderung sprechen, denken wir meist an äußere Rahmenbedingungen. Wir haben weniger im Blick, wie sehr diese Themen von inneren Überzeugungen und Einstellungen von Lehrenden und Lernenden beeinflusst werden.
Worauf kommt es an, damit Jugendliche erfolgreich sind? Welche Haltung führt zu Anstrengungsbereitschaft und Leistungserfolg – und welche eher nicht?
Die Fachtagung „Perspektive Begabung“ (#pb20) greift am 4. Juni in Köln das Thema „Mindset Begabung“ auf und betrachtet das Thema „Haltung“ bei Lehrenden und Lernenden. Macht es für den Schulerfolg von Jugendlichen einen Unterschied, welche Erwartungshaltung ihnen ihre Lehrkraft entgegenbringt? Welche Rolle spielen Resilienz, Feedback, Vorurteile oder Körpersprache? Und nicht zuletzt: Was verändert sich, wenn Haltung sich verändert?

AB 8:00 UHR REGISTRIERUNG UND BEGRÜSSUNGSKAFFEE
9:15 UHR BEGRÜSSUNG

Worauf kommt es an, damit Jugendliche erfolgreich sind? Welche Haltung führt zu Anstrengungsbereitschaft und Leistungserfolg – und welche eher nicht?
Die Fachtagung „Perspektive Begabung“ (#pb20) greift am 4. Juni in Köln das Thema „Mindset Begabung“ auf und betrachtet das Thema „Haltung“ bei Lehrenden und Lernenden. Macht es für den Schulerfolg von Jugendlichen einen Unterschied, welche Erwartungshaltung ihnen ihre Lehrkraft entgegenbringt? Welche Rolle spielen Resilienz, Feedback, Vorurteile oder Körpersprache? Und nicht zuletzt: Was verändert sich, wenn Haltung sich verändert?
MODERATION
- Dr. Jan-Martin Wiarda, Journalist für Bildung und Wissenschaft, Teltow
- Volker Groß, Hörfunkmoderator Radio Bonn/Rhein-Sieg, Bonn

AB 8:00 UHR REGISTRIERUNG UND BEGRÜSSUNGSKAFFEE
9:15 UHR BEGRÜSSUNG
- PD Dr. Elke Völmicke, Geschäftsführerin Bildung & Begabung, Bonn
- 9:30 UHR ERÖFFNUNG
- MINDSET BEGABUNG – DAS GEHEIMNIS GUTER SCHULEN
- Prof. Dr. Hans Anand Pant
Professor für Erziehungswissenschaftliche Methodenlehre an der Humboldt-Universität zu Berlin und Geschäftsführer der Deutschen Schulakademie
Mehr
- HALTUNG IST EINE ENTSCHEIDUNG
- Severin von Hoensbroech
Psychologe, Regisseur, Schauspieler, Lehrbeauftragter an der WHU – Otto Beisheim School of Management und Trainer, Kerpen
Mehr
- VORBILD – VORBILDLICHE HALTUNG?
- Gloria Boateng
Gründungsinitiatorin von SchlauFox, Hamburg - Trang Schwenke-Lam
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaft - Florian Sievert
Lehrer an der Evangelischen Schule Berlin Mitte
Mehr
- WIE MAN WERDEN KANN, WER MAN IST. ANSATZPUNKTE UND WEGE ZUR SELBSTBILDUNG
- Seniorprof. Dr. Dr. h.c. Rolf Arnold,
Seniorprofessor für Pädagogik an der TU Kaiserslautern - Schulprogramm Verantwortung
- »Perspektive Begabung:
SCHULE.AUS.BILDUNG – Berufliche Orientierung« - »Perspektive Begabung:
SMART – Fördern in der digitalen Welt« - »Perspektive Begabung:
Begabung braucht Persönlichkeit«
Gute Schulen zu gestalten ist keine einfache Aufgabe. Die Herausforderungen, vor denen Schulen in Deutschland stehen, sind vielfältig und erfordern häufig mutige und eigenwillige Lösungen. Vielen Schulen in Deutschland gelingt es, für das Lernen zu begeistern. Sie setzen Kreativität frei, lassen Lust an Leistungen entstehen und erziehen zu Fairness und Verantwortung. Als Geschäftsführer der Deutschen Schulakademie hat Hans Anand Pant wie kaum ein anderer Einblick in erfolgreiche Schulentwicklungsprozesse. In seinem Vortrag lüftet er das Geheimnis guter Schulen. Er geht darauf ein, wie die Haltung aller Beteiligten es Schulen ermöglicht hat, sich „auf den Weg zu machen“ – und welche Hürden sie dabei genommen haben.
Eine gute Lernkultur entsteht nicht zuletzt durch eine wertschätzende, ressourcenorientierte, motivierende Grundhaltung der Lehrenden. Soweit so gut. Aber wie wirke ich eigentlich? Vermittle ich meinen Schülerinnen und Schülern, dass ich sie ernst nehme und wertschätze? Oder steht – möglicherweise unbewusst – meine Körpersprache für etwas ganz anderes? Es ist immer wieder überraschend, wie viel bereits kommuniziert wird, bevor das erste Wort gesprochen ist, sagt Severin von Hoensbroech. Er verrät, worauf es bei einem wertschätzenden Auftreten ankommt und warum Haltung eine Entscheidung ist.
Laut OECD-Bildungschef Andreas Schleicher führen Schülerinnen und Schüler in Deutschland Leistungserfolg eher auf Begabung zurück, während junge Menschen in Asien mehrheitlich davon überzeugt sind, dass die eigene Anstrengung ausschlaggebend ist. Müssen wir unsere Einstellung zum Thema Bildungserfolg hinterfragen? Welche Faktoren entscheiden wirklich darüber, ob Jugendliche erfolgreich sind? Und mit welcher Haltung wollen wir die junge Generation auf die Zukunft vorbereiten? Mit der SchlauFox-Gründerin Gloria Boateng, der Bildungsforscherin Trang Schwenke-Lam und dem Berliner Lehrer Florian Sievert sprechen wir über Lernerfolg, Leistungsbereitschaft, Vorbilder und darüber, ob Bildung eine Haltungsfrage ist.
11:00 UHR KAFFEEPAUSE
11:45 UHR VORTRÄGE
12:30 UHR MITTAGSPAUSE
13:30 UHR PRAXISFOREN
15:00 UHR KAFFEEPAUSE
15:30 UHR VORTRAG
Wir alle sind in unseren Urteilen und Handlungen davon bestimmt, welche Denkmuster in uns angelegt sind. Dazu gehören auch innere Offenheit, Flexibilität und Gelassenheit im Umgang mit anderen. Wie gelingt es uns, im Gegenüber dessen Potenziale und nicht die Bestätigung der eigenen Erfahrungen und Befürchtungen zu suchen? Mit welchem Mindset können wir Jugendlichen bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und ihrer Talente helfen? Rolf Arnold spricht im Abschlussvortrag darüber, wie wir mit einer professionellen, wertschätzenden Haltung junge Menschen darin unterstützen können, zu werden, wer sie sein können.
16:15 UHR RESÜMEE
16:30 UHR ENDE DER TAGUNG

VORTRAG 1: Was zählt? Haltung als Schlüssel


Was ist gerecht? Wenn wir im Klassenzimmer allen Schülerinnen und Schülern gleich viel Aufmerksamkeit zukommen lassen – oder vor allem den Leistungsschwachen? Oder sollte man eher diejenigen fördern, die interessiert sind und weiterkommen wollen? So sehr Einigkeit bei der Forderung nach einer professionellen pädagogischen Haltung besteht, um Kinder und Jugendliche bestmöglich zu fördern, so wenig ist im Detail häufig klar, wie dies umgesetzt werden kann. Claudia Solzbacher erklärt in ihrem Vortrag, was eine professionelle Haltung ausmacht und wo es in der Berufspraxis auf Haltung ankommt. Sie geht auf das Dilemma von Haltungsgerechtigkeit ein und erklärt, wie schulische und außerschulische Lernorte damit umgehen können.

VORTRAG 2: Schüler-Lehrer-Beziehung und Schulerfolg


Mit seinem Buch „Visible Learning“ hat John Hattie 2009 für Schlagzeilen gesorgt. Hatties Botschaft war, dass nicht die Rahmenbedingungen, sondern die Lehrkräfte die entscheidenden Akteure für die schulische Leistungs- und Lernentwicklung von Kindern und Jugendlichen sind. Besonders bedeutsam: das Verhältnis von Schülern und Lehrern. Lehrkräfte, die den Jugendlichen ein aufgabenorientiertes, unterstützendes Feedback geben und die ein emotional warmes und vertrauensvolles Verhältnis zu ihnen haben, bewirken höhere Lernerfolge. Olaf Köller erläutert in seinem Vortrag, warum das Lehrkraft-Schüler-Verhältnis für die Motivation und die Leistung von Schülerinnen und Schüler so bedeutsam ist und worauf es dabei ankommt.

VORTRAG 3: Kevin schafft die Schule nicht: Auswirkung von Vorurteilen und Stereotypen


„Kevin gehört nicht aufs Gymnasium“ oder „Mädchen können halt kein Mathe“: Vorurteile und Stereotype sind auch im Schulalltag allgegenwärtig. Bewusste oder unbewusste Voreinstellungen bei Lehrkräften können jedoch das Selbstbild, die Motivation und den Lernerfolg der betroffenen Schülerinnen und Schüler maßgeblich beeinflussen. Dies gilt auch, wenn Jugendliche sich untereinander ausgrenzen und diskriminieren. In seinem Vortrag sensibilisiert Lars-Eric Petersen für Stereotype und Vorurteile in alltäglichen Situationen und weist auf mögliche Folgen für die Betroffenen hin. Er macht Vorschläge zur Intervention und wie eine positive Lernkultur gefördert werden kann.

VORTRAG 4: Wenn Schüler gerne lernen: Was wir von anderen Lernkulturen übernehmen können


Wie kann Unterricht so gestaltet werden, dass Jugendliche eigenverantwortlich, engagiert und motiviert lernen? Diese Frage stellt sich nicht nur hierzulande. Andere Länder pflegen stärker als Deutschland die Haltung des „growth mindset“. Die Idee dahinter: Leistung und – in gewissem Rahmen – Intelligenz können sich entwickeln, wenn Schüler daran glauben, dass sie mit Fleiß und Anstrengung bessere Leistungen erzielen werden. Das setzt voraus, dass sie Verantwortung für ihren Lernprozess übernehmen. Doch wie entwickelt sich die Kompetenz zur Selbstregulation und zum strategischen Nachdenken über das eigene Lernen? Wie sehen wirksame Lernumgebungen aus, die sich positiv auf ein dynamisches Selbstkonzept (growth mindset) und Selbstwirksamkeitserwartungen der Jugendlichen auswirken? Anne Sliwka wirft in ihrem Vortrag den Blick auf den Zusammenhang von Unterrichtsdesign, Mindset und Agency und zeigt, was wir von anderen Lernkulturen übernehmen können.

VORTRAG 5: Haltung: Train the trainer


Lernprozesse sind nur nachhaltig, wenn die Inhalte nicht nur intellektuell, sondern auch auf einer emotionalen Ebene vermittelt werden. Ohne Respekt und Wertschätzung, Begeisterung und Empathie kann Unterricht nicht gelingen. Wie muss ich auftreten, um meine Schülerinnen und Schüler zu inspirieren und zu motivieren? Wie erziele ich eine größtmögliche Resonanz? Severin von Hoensbroech lenkt in seinem Vortrag den Fokus des Unterrichtens auf das „wie“ und weniger auf das „was“. Er spricht über die Mechanik, die einer solchen Haltung zugrunde liegt, und macht deutlich, wie wir authentisch, überzeugend und glaubwürdig auftreten und unsere Botschaften wirkungsvoll transportieren können.

VORTRAG 6: Durch Feedback Lernmotivation und Lernerfolg fördern


Gutes Feedback kann Lernerfolg in hohem Maße beeinflussen. Das Geben und Nehmen von Feedback ist jedoch ein komplexes Wechselspiel. Zudem wirkt nicht jedes Feedback gleich motivierend auf die Lernenden. Woran liegt es, wenn Feedback nicht angenommen wird? Es sind zum einen individuelle Unterschiede der Lernenden, die Wahrnehmung und Rezeption von Feedback beeinflussen. Zum anderen spielt die Gestaltung des Feedbacks sowie die Haltung der Lehrkräfte eine Rolle: Bin ich davon überzeugt, dass mein Feedback den Lernenden helfen kann? Wie gehe ich in meiner Klasse mit Fehlern um? Hole ich mir selbst Feedback von Lernenden ein? Vera Busse erläutert in ihrem Vortrag den Zusammenhang von Feedback, Haltung, Motivation und Lernerfolg. Sie stellt dar, wie Feedback gestaltet werden muss, um die Lernenden zu motivieren und Lernprozesse nachhaltig zu unterstützen und gibt Beispiele aus der Praxis.

VORTRAG 7: Präsenz & Wirkung: Mit Körperhaltung Lehren und Lernen beeinflussen


Vielen ist nicht bewusst, welche Wirkung sie mit ihrer Körpersprache erzielen. Dabei hängt die Vermittlung von Lerninhalten zu einem erheblichen Teil von nonverbaler Kommunikation ab. Körpersprache wirkt sich auf die Anschaulichkeit des Unterrichts ebenso aus wie auf Aufmerksamkeit und Interesse der Schülerinnen und Schüler. Das Nonverbale beeinflusst maßgeblich die Glaubwürdigkeit des Gesagten und das Verhalten der Lernenden. Die innere Haltung drückt sich auch in der Körperhaltung aus – und dies wird unbewusst wahrgenommen. Der interaktive Vortrag von Frank Jäger beleuchtet in komprimierter Form den Zusammenhang von innerer und äußerer Haltung und die Wirkung der Ausstrahlung vor allem im Bezug Lehren und Lernen.


PRAXISFORUM 1: Kreativ unterrichten – mit einem neuen Rollenbild


Lernerfolg hängt von vielen Faktoren ab – auch davon, welche Rolle die Lehrenden gegenüber ihren Schülerinnen und Schülern einnehmen. Trainerin Ingrid Gündisch schlägt eine Haltung vor, die von Mut zur Kreativität und zu neuen Methoden geprägt ist. Im Praxisforum erhalten die Teilnehmenden Anregungen, wie sie sich durch kreative Lernmethoden selbst zurücknehmen und den Jugendlichen mehr Raum für ihren Lernprozess geben können. Unterrichtsmethoden, die auf Kreativität fußen, verändern die Lehrerrolle, führen zu einer neuen Lernkultur und machen den Unterricht spannender und tiefgründiger. Kreatives Unterrichten eignet sich für alle Schülerinnen und Schüler, schafft aber auch Nischen für die Leistungsstarken.

PRAXISFORUM 2: Lernkultur: Neue Haltung – neue Handlungsmöglichkeiten


Eine gute Lernkultur ist entscheidend für erfolgreichen Kompetenzerwerb. Schülerinnen und Schüler brauchen eine Umgebung, die sie herausfordert, in der sie aus Fehlern lernen können, in der sie Unterstützung finden und Vertrauen genießen. Wie lässt sich eine solche Lernkultur entwickeln, angesichts heterogener Klassen sowie Motivations- und Leistungsproblemen bei Schülern? Veränderungen werden durch verändertes Verhalten möglich – eine Verhaltensänderung wiederum nur durch eine Haltungsänderung. Welche Haltung befördert diese gewünschte Lernkultur? Wie kann ich persönlich diese Absicht umsetzen? Heike Hofmann stellt im Praxisforum vor, wie dies mit ausgewählten Instrumenten des Zürcher Ressourcen Modells® gelingen kann. Die Teilnehmenden lernen, wie sie unbewusste Kräfte mobilisieren können, um die eigene Haltung im Sinne der intendierten Lernkultur zu gestalten.

PRAXISFORUM 3: Haltung entwickeln!


„Haltung entwickeln!“ ist für Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung: Mit welcher Haltung gehen sie zur Schule? Welche Haltung hilft ihnen, Lernmotivation zu entwickeln oder Krisen zu überwinden? Vor vergleichbaren Herausforderungen stehen Lehrkräfte und andere schulische Akteure: Mit welcher Haltung begegnen sie den Jugendlichen, wie gehen sie mit nicht motivierten Schülern oder Eltern um? Eine professionelle Haltung ist die Grundlage erfolgreicher Kommunikation. Aber nicht immer ist das, was wir theoretisch wissen, in der Praxis leicht umzusetzen. Wie Unterrichtende sich mit ihrer Haltung auseinandersetzen und sie weiterentwickeln können, macht Matthias Bartscher im Praxisforum vor. Es werden praktische Situationen aufgegriffen und herausgearbeitet, welche Haltungs-Aspekte in welcher Situation besonders hilfreich sind.

PRAXISFORUM 4: Erfolgsfaktor Resilienz


Manche Jugendliche sind trotz schwieriger Bedingungen erfolgreich in der Schule: Sie sind resilient. Resilienz meint die psychische Widerstandsfähigkeit, die unerlässlich ist, um schwierige Situationen und Herausforderungen im Leben bewältigen zu können. Resilienz setzt sich unter anderem aus den Aspekt en Optimismus und Fehlerfreundlichkeit, Lösungsorientierung, persönliche Verantwortungsübernahme, Selbstwirksamkeit und soziale Kompetenzen zusammen. Auch für die Lehrenden selbst ist Resilienz eine wichtige Kompetenz, die dabei hilft, gelassener mit schwierigen Prozessen umzugehen. Der Schlüssel dafür liegt in jedem Menschen selbst. Pädagogen, die Jugendlichen diese Werte vorleben, unterstützen sie in einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung – und vermitteln ihnen grundlegende Ressourcen für ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben. Mit neurobiologischem Hintergrundwissen und praktischen Übungen unterstützt das Praxisforum von Simone Kriebs die Teilnehmenden in der Entwicklung ihrer Resilienz und bietet ihnen Ideen und Anregungen für die Resilienzförderung von jungen Menschen.

PRAXISFORUM 5: Im Gespräch mit erfolgreichen Schulen



Zu den Leitlinien der Evangelischen Schule Neuruppin für erfolgreiches Lernen gehört, Wertschätzung zu leben, die ganze Persönlichkeit der Schüler in den Blick zu nehmen und den Jugendlichen Verantwortung zu übertragen: In der Evangelischen Schule übernehmen die Schüler zum Beispiel an zwei Tagen im Jahr unter dem Motto „Schüler machen Schule“ alle Aufgaben in der Schule, vom Unterrichten bis zu Hausmeistertätigkeiten. Zu verschiedenen Gelegenheiten, zum Beispiel im Vertretungsunterricht, kehren einige der „Lehrer-Schüler“ in „ihre“ Klassen zurück, um sie zu unterrichten. „Die Schüler sehen, dass wir ihnen viel zutrauen. Uns ist wichtig, mit den Schülern auf Augenhöhe, in einem sehr respektvollen Rahmen zu kommunizieren“, sagt Anke Bachmann. Diese Haltung zahlt sich aus: Die Schule hat nicht nur doppelt so viele Bewerber wie Plätze; auch die Abitur-Ergebnisse liegen über dem Landesdurchschnitt.
Lehrerpersönlichkeit – auf die Haltung kommt es an

Welche Persönlichkeit macht einen guten Lehrer, eine gute Lehrerin aus? Und was hat das mit Haltung zu tun? Ihre langjährige Erfahrung als Lehrerin an Schulen in einem Augsburger Brennpunkt hat Heidemarie Brosche in ihre Buchreihe „Der kleine Lehrerflüsterer“ einfließen lassen. In der Ausgabe „Lehrerpersönlichkeiten“ steht das Thema „Haltung“ im Mittelpunkt. Respekt und Wertschätzung, Stärkenorientierung, Innovationsbereitschaft, Selbstreflexion, professionelle Distanz und eine überraschungsoffene Grundhaltung sind wichtige Facetten von innerer Haltung. Vor allem aber, so Heidemarie Brosche, komme es darauf an, bereit zu sein, auch einmal die Perspektive zu wechseln und die eigene Haltung kritisch zu überprüfen.
Resilienz als Motor für Schulerfolg

Warum sind manche Jugendliche trotz schwieriger Startbedingungen in der Schule erfolgreich? Und wie können Schulen zu einer höheren Resilienz von benachteiligten Schülerinnen und Schülern beitragen? „Wenn ich verstehe, warum ich lerne, was ich lerne und meinen eigenen Einfluss auf das Lernen einschätzen kann – dann bin ich resilient“, beschreibt Helmut Hochschild die Faktoren für den Schulerfolg von benachteiligten Schülern. Die persönlichen Voraussetzungen für Resilienz können durch die Umwelt gestärkt werden, zum Beispiel durch ein positives Schul- und Unterrichtsklima, so der ehemalige Interimsleiter der Berliner Rütli-Schule. Dazu gehört wertschätzende Kommunikation, vertrauensvolle Beziehungen, Anregung von Selbstwirksamkeit oder auch Ermöglichung von Partizipation.
Request to Reset: ein neues Mindset von Schule

Rasmus hat den letzten Physiktest nicht bestanden. Gibt es noch eine zweite Chance für ihn? Wenn es nach dem Konzept „Request to Retest“ geht, lautet die Antwort: Ja. Bei „Request to Retest“ kann sich ein Schüler nach erfolgloser Prüfung dieser erneut stellen, wenn er seinen Lernfortschritt dokumentiert. Hinter der Idee der zweiten Chance, sagt Jan-Martin Klinge, steckt mehr als ein Konzept. Es geht um eine neue Vision von Schule, Lernen und Erziehung. Um die Frage, wohin Schule sich entwickeln soll. Und um eine neue Haltung und die Bereitschaft, aus eingefahrenen Strukturen und Perspektiven auszubrechen.
Lachend Leistung lieben lernen

Viele Schüler mit Migrationshintergrund, schlechte Ausstattung, räumliche Enge: Die Gebrüder-Grimm-Schule in Hamm hat mit den gleichen Baustellen zu kämpfen wie viele Brennpunktschulen in Deutschland. Was sie von den anderen unterscheidet, ist ihr erfolgreiches Lernkonzept und ihre pädagogische Haltung. „Probleme nicht als Probleme, sondern als Herausforderung zu sehen“, gehört dazu. Das Schulmotto „Lachend Leistung lieben lernen“ möchte anleiten zu Eigenverantwortung, Wertschätzung, Förderung respektvollen Handelns, positivem Feedback. Konkret heißt das: neue Unterrichtsformate, Zielvereinbarungen, multiprofessionelle Teams, Talente fokussieren, Pausenbesprechungen, Lobbriefe, Motivationskärtchen, Einbeziehung der Eltern. 2019 erhielt die Schule den Deutschen Schulpreis. „Was hier ausgezeichnet wurde, ist weniger ein Konzept – es ist eine Haltung“, schrieb DIE ZEIT über die Gebrüder-Grimm-Schule.

PRAXISFORUM 6: Beziehungen: Schlüssel für erfolgreiche Bildung


Was hat Lernerfolg mit Empathie, Sicherheit oder Feinfühligkeit zu tun? In guten pädagogischen Beziehungen fühlen sich Schülerinnen und Schüler angenommen und wertgeschätzt. Ihnen wird ermöglicht, Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen. Eine von Akzeptanz, Vertrauen und Herausforderung geprägte Haltung schafft eine Umgebung für gutes Lernen und ist Ausgangspunkt für die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen. Im Praxisforum stellt Wolfgang Vogelsaenger vor, wie Beziehungen an schulischen oder außerschulischen Lernorten gelingen können. Die Teilnehmenden erfahren, wie auf der strukturellen und auf der persönlichen Ebene die Voraussetzungen dafür geschaffen werden können, um erfolgreich Beziehungen zu gestalten und zu professionalisieren.

PRAXISFORUM 7 Präsenz & Wirkung: Mit Körperhaltung Lehren und Lernen beeinflussen


Vielen ist nicht bewusst, welche Wirkung sie mit ihrer Körpersprache erzielen. Dabei hängt die Vermittlung von Lerninhalten zu einem erheblichen Teil von nonverbaler Kommunikation ab. Körpersprache wirkt sich auf die Anschaulichkeit des Unterrichts ebenso aus wie auf Aufmerksamkeit und Interesse der Schülerinnen und Schüler. Das Nonverbale beeinflusst maßgeblich die Glaubwürdigkeit des Gesagten und das Verhalten der Lernenden. Die innere Haltung drückt sich auch in der Körperhaltung aus – und dies wird unbewusst wahrgenommen. Das Praxisforum entspricht inhaltlich Vortrag 7 vom Vormittag. Im Praxisforum lernen die Teilnehmenden darüber hinaus durch erlebnisorientierte Methoden ihre persönliche Körpersprache spielerisch kennen und bewusster zu nutzen. Dabei bekommen sie Tipps, wie sie ihre nonverbale Kommunikation gezielt variieren können und erweitern ihre Handlungsspielräume für die eigene Praxis.


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RÜCKBLICK
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